Reaktion auf Artikel des NT vom 26. Mai „Nackenschlag für die Innenstadt“
Nun ist die Katze aus dem Sack, „Rossmann“ schließt seine Filiale in der Herrenstraße, der neue Markt im Bebauungsgebiet „Carl-Broche-Straße“ steht kurz vor der Fertigstellung.
Für die Entwicklung des Handels in der Innenstadt bedeutet das, wieder ein kleiner Magnet weniger, eine absehbare Entwicklung.
Ich erinnere mich noch gut an den Austausch der Argumente während der Sitzung des Stadtrates zur Beschlussfassung des Bebauungsplanes, ich habe der entscheidenden Sitzung des Stadtrates am 11.09.2019 als Gast beigewohnt.
Ich erinnere mich auch noch gut an die damals teilweise flehende Argumentation einiger Stadträte, dem Bebauungsplanentwurf mit Rücksicht auf die absehbare Entwicklung in der Altstadt nicht zuzustimmen, eine Abwanderung des „Rossmann-Marktes“ aus der Herrenstraße sei unbedingt zu verhindern.
Ich frage mich heute erneut, mit welcher Naivität und mit wieviel Unwissen damals Stadträte, vorwiegend aus drei im Stadtrat vertretenen Fraktionen, dem Bebauungsplan zustimmen konnten.
Auch erinnere ich mich noch gut an die Äußerungen aus der Verwaltung, „Rossmann“ habe glaubwürdig zugesagt, der Standort in der Herrenstraße bleibt erhalten.
Welche Fehleinschätzung und welche Blauäugigkeit der Verwaltung!!
Es waren die Worte unseres noch wenige Wochen im Amt befindlichen Oberbürgermeisters, der den Naumburgern nun ein „schönes Abschiedsgeschenk“ präsentiert hat.
Ich möchte auch noch ein wenig auf die im Artikel ausgeführten Worte von Herrn Sturm eingehen, „keiner im Rat wollte, dass Rossmann dort baut“.
Doch, u. a. Sie, Herr Sturm, Sie haben dem Bebauungsplan mit der Mehrheit der damals anwesenden Räte zugestimmt, dort ein Sondergebiet „Handel“ auszuweisen und ein Sondergebiet „Handel“ ist auch etwas anderes, als das von Ihnen erwähnte Gewerbegebiet. Dass diese Handelsfläche explizit für einen Drogeriemarkt errichtet wird, war Teil der Diskussion und ist Teil der textlichen Festlegungen zum Bebauungsplan und somit bei der Beschlussfassung bekannt.
Aber es ist ja Wahlkampf und da passt die Entwicklung mit „Rossmann“ so gar nicht ins Konzept und da muss man sich halt wehren und von den Tatsachen ablenken.
Herr Sturm, Sie sind hier nicht Opfer, Sie sind Täter und einer der Wegbereiter dieser für die Stadt Naumburg so unsäglichen Entwicklung.
Eigentlich sollten Sie angetreten sein, sich als Stadtrat für das Wohl der Gemeinde einzusetzen, hier haben Sie versagt. Ein Eingeständnis eines Fehlers ist für Sie als „Politiker“ natürlich unmöglich, würde der Glaubwürdigkeit Ihrer Politik aber gut tun.
Thomas Kopp